7. September 2011

Abnaki´s George McWall

Es wurde arg spät.
Aber es läuft mal weider vieles nicht ganz so rund.
Zudem hatte ich bisher einfach noch nicht den Kopf dazu.

Am 30. August war es soweit.
Unser geliebter George trat seinen letzten Gang an.

Irgendwie ist es immer noch nicht recht bei mir angekommen.
Ein seltsames Gefühl, jetzt ins Zimmer zu kommen und nicht
über einen ständig meckernden, alten Kater zu fallen.
Nachts kann ich durch schlafen und werde nicht von
raubtierartigem Gebrüll geweckt,
Auch bin ich nicht mehr ständig am wegputzen der
unterschiedlichsten "Unfälle" die nunmal zwangsläufig
einem greisen, blinden, debilen Kater unterlaufen.

UND DOCH TUT ES WEH!

Er fehlt mir einfach.
Ganz schlicht.
All dies begleitete mich in den letzten drei Jahren täglich.
Ich wusste das dieser Tag irgendwann kommen würde...
und man könnte nun nicht behaupten es wäre "überraschend"
oder gar "viel zu früh" gewesen.
Und doch ist es immer wieder wie ein Schlag ins Gesicht.
Es tut immer wieder weh.
Jedoch in diesem speziellen Fall war es doch irgendwie anders.
Wir wussten es einfach.
Eigentlich schon drei Tage vorher.

Samstags hatte er wieder einen seiner Anfälle die eine Blutung
im Auge zur folge haben.
Die Letzte im rechten Auge war noch nicht richtig verheilt,
das Augenkammerwasser noch durch etwas Blut
rot verfärbt.
Und nun auch noch das Linke.
Er hatte ganz offenbar Schmerzen.
Wollte sich nicht anfassen lassen.
Sah aus als hätte er nen mächtigen Kater nach einer durchzechten
Nacht und höllische Migräne.
Schlief den ganzen Tag.
Auch am Sonntag war es nicht sehr viel besser.
Doch zumindest lief er wieder etwas.
Montag hielt er wieder viel Ruhe.
Am Dienstag jedoch...ein herber Rückschlag.
Schon seit mehreren Woche hatte er auch Probleme beim Klobesuch.
Er musste immer arg drücken und was raus kam war
knüppelhart.
Trotz Klistier und Krampflöser wurde es nicht besser.
Kurze Linderung bekam er durch etwas Lactulose.
Doch das ging sozusagen nach hinten los und die Katze explodierte fast.
Also wieder "Kommando zurück".
Doch der durch den Anfall eh schon geschwächte Körper konnte
einfach nicht mehr.
Zu allem Überfluss hatte er nun also doch noch die
gefürchtete Verstopfung.

Was bleibt?

Die Entscheidung war überraschend schnell getroffen.
Eine OP stand außer Diskussion.
In dem Alter, mit vergrößertem Herzen und der medizinischen
Vorgeschichte hätte er wohl nicht mal die Narkose überlebt.

Es ging schnell.
Er war ja nicht mehr viel.
Vielleicht noch 4 Kilo von ehemals fast 8.
Aber bis zum Schluss ein stattlicher Kerl!

Was bleibt?


Es bleiben die Erinnerungen an 17 1/2
wunderschöne Jahre mit einem der
bemerkenswertesten und eigensinnigsten
Charaktere die ich je die Ehre hatte
kennen zu lernen!


Ich werde Dich unendlich vermissen
mein alter Mann!
Grüß mir alle die Dir voran gegangen
sind und auf Dich warten!


Auf das wir uns irgendwann wieder sehen
und Du mich wieder mit Deiner liebenswert,
penetrant, nervigen Art in den Wahnsinn
treibst!