29. Dezember 2014

Die Abrechnung - Ein Jahresrückblick

Viel ist passiert in diesem Jahr.
Besonders in der letzten Hälfte häuften sich die Katastrophen.
Leider war es mir bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich mehr darüber zu schreiben.
Ein kleiner Teil an Personen weiß davon...es sind vielleicht eine Hand voll Leute.
Aber nun bin ich bereit endlich Tacheles zu reden, oder besser zu schreiben.

Begonnen hatte zunächst alles recht gut.
Das Chaos nahm seinen Lauf als ich im Sommer eine Stelle als Reinigungskraft annahm bei einer Firma die wiederum ihre Dienstleistung bei andern Firmen anbietet.
Es war alles wunderbar.
Gute Arbeitszeiten, die mir viel Zeit mit dem Zoo erlaubten, sowie ein extrem kurzer Anfahrtsweg.

Dann kamen die Sommergewitter und mit ihnen die obligatorischen Überschwemmungen.
Auch ich blieb davon nicht verschont.
Gleich beim ersten Orkan lief meine Wohnung innerhalb von nicht mal 10 Minuten voll.
Das Wasser stand überall!
Ich wusste das dies passiert und meldete mich bei meiner Vorgesetzten ab um schnell zu Hause nach dem Rechten zu sehen.
Das Wasser stand fast Flächendeckend knappe 2 bis 3 cm hoch!
An eine Rückkehr zur Arbeit war nicht zu denken!
Zuerst musste der Keller trocken gelegt werden!
Ein Anruf auf der Arbeit und alles war OK.

Dachte ich!

Am nächsten Tag bekam ich die mündliche Kündigung!
Die Schriftliche folgte prompt!
Natürlich nahm ich mir nen Anwalt.
Dies und der Einsatz meiner Kollegin beim Boss, sowie das mehr als unterirdische Verhalten unserer direkten Vorgesetzten sorgten dafür das ich nach knapp 3 Wochen wieder eingestellt wurde.

Alles lief super.
Dann hatte ich meinen bösen Sturz von Abby der mich mit Leichtigkeit mein Leben hätte kosten können und den ich nur durch einen dummen Zufall relativ gut überstanden hatte.
Zwar gab es keine größeren Verletzungen aber der gesamte Körper war übelst geprellt und auch im Nackenbereich sicherlich nicht alles astrein in Ordnung.
Dennoch fuhr ich zwei Tage später zur Arbeit.
Die musste ich jedoch nach zwei Stunden unterbrechen, da mir ständig schwindelig und schlecht war und ich nur noch zitterte.
Meine Vorgesetzte schickte mich nach Hause.

Zwei Tage später kam die schriftliche Kündigung!

Unnötig zu sagen das ich keine Lust hatte mich weiterhin mit diesem Laden rum zu ärgern.
Ebenfalls unnötig zu sagen das sie mich zudem um einiges an Gehalt beschissen haben!

Während dieser ganzen Ärgernisse stellte sich zudem noch eine Mutter ein die der Meinung war ihren 2. Frühling erleben zu müssen!

An sich ne schöne Sache.
Ich wünsch es jedem!
Wenn man jedoch dabei alles andere was man vorher hatte vergisst und mit Füßen tritt habe ich extrem stark etwas dagegen.

Es begab sich das ich Sonntags kurzfristig darüber informiert wurde das sie mit ihrer neuernannten "Großen Liebe" auf der Koppel vorbei kommen wollte.
1. War ich grad essen fangen.
2. Hatte ich so GAR KEINEN BOCK!!
Also suchte ich Zuflucht bei meinem Kumpel.
Nachdem zwei Stunden vergangen waren, mein Sonntag gecrasht war, meine Laune im Arsch und ich endlich wieder zu den Pferden wollte, ohne Gefahr laufen zu müssen als Zirkusattraktion enden zu müssen ("Sieh mal! MEINE Tochter mit UNSERM Pferd!")
Ich könnt KOTZEN wenn ich nur dran denke!!!
Informierte ich mich mal über den Stand der Dinge.
NATÜRLICH turtelte man immer noch oben rum!
Netterweise erbarmte sich mein Kumpel und fuhr hoch um nach dem Rechten zu sehn.
Zumal uns auch berichtet wurde das das Wasser wohl leer sei und die Pferde quasi kurz vom verdursten stünden!
Wieder zurück berichtete er das Muttern wohl AUF Der Koppel war!!!

WIE BITTE???
Mit einem WILDFREMDEN MENSCHEN???
Wohl mal einen auf Pferdeversteher machen wollen?
Aber bei mir die Hose gestrichen voll haben!
Und das alles in Zeiten wo man nur noch von Pferdeschändern hört!!!
Weiß ich denn was das fürn Typ ist???
Achso!
Ja!
Sie kennt ihn ja seit knappen 3 Wochen persönlich!
Da kennt man ja nen Menschen in und auswendig!

Ich war auf 360!!!!!

Auf meinen Hinweis ich möchte doch gerne mit ihr später reden kam absolut NICHTS!
Man wusste wohl das man Scheiße gebaut hatte.
Aber im Zugeben waren wir noch nie groß.

Daraufhin folgten 3 Wochen Funkstille.
Während dieser Zeit stellte ich überrascht fest das ich bei Facebook von den Freundesliste gestrichen worden war!!!
Kindergarten!
Zu Hause wurde ich weder gegrüßt, noch angesehen und auch ansonsten behandelt als wäre ich Staatsfeind Nr. 1!
Um sie aus der Reserve zu locken nahm ich ihr alle elektronischen Möglichkeiten mich zu erreichen.
So blieb nur noch der klassische Brief oder eben das persönliche Gespräch.

Dann kam der 15. August.

Der schlimmste Tag meines Lebens!

Blume ging und ich war hilflos...konnte nichts tun!
Außer sie von einem Menschen den ich mehr als verabscheue auf die große Wiese schicken zu lassen.
Ich betrog sie in ihren letzten Stunden!
Ich werde mir das NIE verzeihen!

Dies jedoch brachte eine Lawine ins Rollen die ich niemals für möglich gehalten hätte!

Nachdem sie gegangen war berichtete ich kurz und knapp meiner Mutter davon.
Bat sie jedoch nicht sofort zu kommen da ich dazu nicht in der Lage sei.
Und ihren Macker auch nicht sehen wolle.
NATÜRLICH kam sie ne knappe 1/2 Stunde später MIT ihrem Gspusi!
Stieg aus dem Auto und brach Filmreif zusammen!
DANKE FÜR DIESES BILD!
Etwas das ich wirklich NICHT gebraucht hätte!
Während sie hollywoodmäßig die trauernde "Besitzerin" mimte fuhr ich derweil das Hebegeschirr zurück in die Uniklinik.

Wieder zurück auf der Koppel waren alle weg.

Jedoch ist damit längst nicht alles vorbei...falsch gedacht!
Es beginnt erst!

Ich hatte schon vor Jahren beschlossen Blume einäschern zu lassen wenn sie einmal gegangen ist. Das Geld war leider nicht so schnell aufzutreiben.
Es gab da zwar welches...aber es gehörte nur zu einem Teil mir.
Doch meine Mutter bettelte praktisch drum das ich es nehme.
Ich WUSSTE was folgen würde!
Doch das war mir egal!
Ich nahm das Geld!

Das Schicksal nahm seinen Lauf!

Blume verstarb Freitags abends.
Geholt wurde sie Samstag morgens.
Eingeäschert Montags.
Die Asche wurde für Mittwoch oder Donnerstag angekündigt.
Da Mittwochs die Zeit für den Paketdienst schon verstrichen war fuhr ich zu Abby.
Eine Stunde später fragte mich mein Kumpel:
"Wieso hast Du mir denn nichts gesagt?"
Ich wusste nicht WAS ich ihm gesagt haben sollte!
"Das Blume wieder zu Hause ist!"

STILLE!

FASSUNGSLOSIGKEIT!

ENDLOSE TRAUER DAS TIER WIEDER ENTTÄUSCHT ZU HABEN!

Das Maß war VOLL!!!
Zu Hause angekommen war ich kaum in meiner Wohnung, schon folgte meine Mutter.
- Wohl gemerkt sie redete jetzt das erste Mal seit fast vier Wochen mit mir!
Obwohl man das was kam, kaum als reden bezeichnen konnte!
Ich saß im Bett, sie stand davor und schrie mich an!
WAS ich mir alles sagen lassen musste sprengt jegliche Vorstellungskraft!
Einige Auszüge gebe ich aber gerne in Stichpunkten wieder:
Ich sei verlogen
Ich sei undankbar
Würde sie nur ausnutzen
Was SIE alles für mich getan hätte
Was SIE alles für Blume getan hätte
Welche Mengen an Geld sie schon in mich investiert hätte
Ich sei nur eifersüchtig
Ich sei krank und selber Schuld an meinem Problem mit Männern
etc. etc.
Alles bekomme ich hier nicht mehr zusammen.
Aber ich denke es reicht VÖLLIG um einen Eindruck zu gewinnen!
Zudem stellte sie sich als Opfer dar weil sie GANZ ALLEIN 26kg Asche die Treppe runter getragen hätte.

Ich war, verständlicherweise, platt und sagte NICHTS zu alldem!
Es stellte sich jedoch in den nächsten Tagen raus, das sie NICHT allein gehandelt hatte, sondern der Lieferant ihr mit einer SACKKARRE geholfen hatte!

WAS soll ich DAVON halten???
WIE muss ein Mensch ticken das er in einem solchen Moment solche Lügen erzählen kann?

Zu einem weiteren Gespräch kam es nicht.
Ich wurde weiterhin behandelt als hätte ich die Pest und Cholera!

Statt dessen wurde diese Szene ein paar Tage später wiederholt!
Sie stellte mich im Heizkeller und versperrte die Tür!!!
Ich sagte ich habe ein Vorstellungsgespräch.
Ihr wäre das SCHEISSEGAL!
Und WIEDER wurde ich aufs Übelste beschimpft!
Unter anderem:
Ich bin verlogen
Ich erzählte sie sei eine Schlampe
Ich würde sie bei Facebook schlecht machen bei ihren "Freunden"
ICH sei eine Schlampe
Sie hätte Unmengen an Geld in mich investiert (schon wieder!)
Wieviel Geld denn die Kremierung gekostet habe
Wieviel Geld in der Spardose gewesen sei
Ich solle ihr meine Autoschlüssel geben
etc. etc.
Ich blieb ruhig...frage mich heute noch WIE und lächelte nur.
Was hätte ich sonst tun sollen?

Dies war das letzte "Gespräch" das ich mit ihr führte.
Doch ihre Grausamkeiten endeten längst nicht damit!

Ein sehr überraschender Nebeneffekt war, das ich während dieser Phase eine unerwartete Bindung zu meinem Vater aufbaute.
Doch wirklich viel half es nicht, denn statt MICH zu terrorisieren, tat sie das bei meinem Vater.
Sie war kaum noch zu Hause.
Ihr Hund wusste nicht mehr wohin und war völlig verstört.
Ich begann Oona und Kimba, den ich glücklicherweise ein paar Monate vorher zu mir genommen hatte, einzuschließen wenn ich weg fuhr!

Ich hatte schlichtweg ANGST das sie Kimba wegbringen würde!
Verrückt?
Mag sein...aber nicht unbegründet!
Wie sich leider herausstellte.
Jedoch war es nicht Kimba den sie aus seinem gewohnten Umfeld riss, sondern mein 10 Jahre alter Kater.
Wochenlang hat sie sich nicht einmal um ihn gekümmert!
Kein Futter gegeben, kein Katzenklo sauber gemacht...NICHTS.
All das übernahm mein Vater.
Und dann...eines abends...war er WEG!
Einfach so!
Ohne Vorwarnung!

Meine Mutter hat mir meinen Kater geklaut den ich damals aus dem Straßengraben gezogen hab. Den ich aufgepäppelt hab. Den ich groß gezogen hab.
Sicher, wir hatten einige Jahre nur sehr wenig Kontakt...aber ich freute mich eigentlich ihn endlich wieder um mich zu haben!
Nun ist er weg!
ANGEBLICH ginge es ihm gut!
Da kenn ich ihn besser!
Doch es gibt Menschen die haben keinerlei Gespür für das Wohlbefinden und die Ansprüche ihrer Umwelt!

Der Kontakt zu meiner Mutter ist seit jenem Tag völlig zum Erliegen gekommen und ich lege auch keinerlei Wert darauf diese Person je wieder zu sehen!
Eine Mutter die einen ANGEBLICH liebt, sagt solche Dinge nicht zu ihrem Kind.
Schon gar nicht wenn es die definitiv schlimmste Zeit seines Lebens durch macht!
Das ist keine Mutterliebe...ich weiß nicht was es ist...aber es ist noch nicht einmal Menschlichkeit!
Vor einigen Wochen ist sie ausgezogen.

Für mein Gefühl habe ich keine Mutter mehr!

Doch damit sind die Katastrophen noch lange nicht vorbei!
Leider!

Die nächste folgte recht schnell und zugegebenermaßen eher unspektakulär.  
Zumal auch völlig ohne triftigen Grund!

Ich hatte bereits Anfang Oktober verabredet das Abby im November zur ersten Ausbildung geht.
Das innerhalb eines Monats bei einem Jungpferd keine Wunder zu erwarten sind ist mir klar.
Doch meine Intentionen waren auch ganz anderer Art.
Der Winter stand vor der Tür und somit auch die Zeit in welcher die Koppel mitunter für mehrere Wochen am Stück geschlossen bleibt.
4 Pferde auf kleinem Raum - das geht nicht lange gut!
Um dem unausweichlichen Gemecker vorzubeugen, Abby schicke ständig die alte Stute durch die Gegend und diese würde aus diesem Grund immer schlechter laufen, sollte die Maus also weg.
Sinn war es sie an den Reiter zu gewöhnen, ihr eine grobe Vorstellung zu geben was der da oben will und so mit ihr dann kurze Geländeritte machen zu können.
Einfache, schlichte Kopfarbeit.
Vielleicht ne 1/2 Stunde um die vier Ecken.
So scheucht sie keine Senioren.
Denn Halle und Platz gibt es keine und auch weder Hänger noch Zugfahrzeug die man nutzen könnte um in eine Halle zu fahren.

Abby ging also am 2. November.
SELBSTVERSTÄNDLICH kümmerte ich mich in dieser Zeit um MEIN Pferd!
Es stand woanders also fuhr ich dort hin.
Kümmerte mich, knuddelte, schaute zu, löcherte, lernte.
Zwischenzeitlich versuchte ich mich zudem im Job neu zu orientieren und hatte dadurch nur wenig Freizeit.
Die Freizeit die ich hatte gehörte voll und ganz meinem Mädchen.

Doch scheinbar war dies ein großer Fehler!
Plötzlich sah ich mich mit einem Mann konfrontiert der sich mehr als seltsam benahm.
Auch hier wurde ich irgendwann zu reden gestellt und durfte mir sagen lassen:
Ich sei egoistisch
Würde mich um nichts kümmern
Würde mich für nichts und niemanden interessieren
Hätte keine Zeit mehr
etc. etc.  
WAS ich falsch gemacht hatte...ich habe bis heute keine Ahnung!
Vielleicht LEBE ich.
Vielleicht ist es DAS?

Abbys Rückkehr war für die letzte Novemberwoche geplant.
Ich war abhängig von einem Fahrer und einem Gespann.
Das Angebot kam Montags.
Ich erfuhr es selber erst eine 1/2 Stunde vor Abfahrt!
Doch egal!
Wie oben alles läuft weiß ich.
Also kein Problem!
Dachte ich!
Falsch gedacht!

Ganz offensichtlich traut man mir nach fast zwei Jahren immer noch keine Umgang mit Pferden jeglicher Art bzw. Lebewesen im Allgemeinen zu.
Das sich die Pferde Nachts mittlerweile nicht mehr auf der Koppel befinden wäre als Info nebenbei mal ganz nett gewesen...aber es 5 Minuten vor Abbys Ankunft zu erfahren reicht aus.
Ich bin flexibel.
Das ich das Pferd nach drei Wochen Abwesenheit nicht sofort wieder in die Herde stellen kann ist mir selber klar...obwohl es Herden gibt bei denen das geht...mehr als man denkt!
Aber dazu kommt es schwer auf die Pferde an!
Abby konnte nicht verstehn warum sie nicht zur Familie durfte.
Aber da musste sie durch.
Der Rest tat so als hätten sie sie noch nie gesehn!
Also erst mal eingewöhnen!
Ein weiterer Streitpunkt war die Tatsache das Abby drei Wochen kein Gras gesehen hat und somit kurz angeweidet werden musste.
In welchem Ausbildungsstall gibt es im November bitte Koppelgang für Ausbildungspferde???
Aber alles kein Beinbruch!
Denn das Gelände gibt alle Möglichkeiten her sie zu trennen und anzuweiden.

Dennoch sah ich mich am Abend von Abbys Rückkehr mit üblen Schimpftiraden überschüttet:
Ich solle mir überlegen wie ich die Leute behandeln würde
Ich würde ständig irgendwelche Alleingänge machen
Ich würde so tun als würd mir alles gehören
etc. etc.
Ich packte mein Pferd auf den Paddock und fuhr nach Hause.
Das ich vorher schon eine halbe Stunde weinend im Bauwagen gesessen hatte weil sich meine Trauer um Blume wieder Bahn gebrochen hatte war völlig egal.

Ich musste mir eine Woche nach ihrem Tod anhören wie gut ich es doch verkraftet habe!
Das hätte er nie gedacht!

Ein Schlag in die Magengrube mit voller Kraft wäre nicht mal 1/4 so schmerzhaft gewesen!

Verkraftet?

NEIN!

Ich werde es NIE verkraften das ich sie nicht schon am Morgen erlöste wo MEIN Tierarzt da war! Und ich da schon WUSSTE das sie nicht mehr aufsteht!
Ich werde es NIE verkraften wie sehr ich sie habe leiden lassen, wie sehr ich ihr weh tat in ihren letzten Stunden!
Ich werde es NIE verkraften das ich sie in ihren letzten Minuten mit einem Menschen betrog der Mittel zum Zweck war...aber alles andre als Vertrauenswürdig!
Ich werde es NIE verkraften das ich mich habe beeinflussen lassen obwohl ich es besser wusste!
Ich werde es NIE verkraften das ich nicht die Courage hatte das zu tun zu dem Zeitpunkt an dem es hätte getan werden müssen!

Ich werde ihren Tot NIE VERKRAFTEN!

Sie war mehr als NUR ein Pferd!
Sie war mein Leben, mein Herz, meine Seele!
Meine Familie!

Ich war sauer an jenem Montagabend!
So sauer das ich begann einen andern Stall zu suchen
Interessehalber.
Nicht ernsthaft.
Nur mal sehen was es so gibt.

Am Mittwoch darauf hatte ich meinen ersten Ritt mit Abby in der Heimat.
Im Ausbildungsstall lief es gut.
Wir waren mehrfach unterwegs.
In Begleitung und auch allein.
Doch dieser Ritt sollte anders enden!

Wir hatten ein Wahnsinns Glück das nicht mehr passiert ist als ein gewaltiger Schreck!
Doch ein blutjunges Kaltblut das urplötzlich durchgeht und im gestreckten Galopp an der Hauptstraße lang fetzt - DAS braucht kein Mensch!

Der Entschluss mit dem Stallwechsel war beschlossene Sache!

Ein neuer war recht schnell gefunden.
Ob es eine gute Idee war kann ich nicht sagen.
Bisher ist es OK.
Doch ich habe mit Blume genügend Erfahrungen gesammelt um sagen zu können das sich so etwas praktisch sekündlich ändern kann.

Natürlich brauchte ich einige meiner Dinge im neuen Stall.
Und da ich wusste das ich nicht mehr regelmäßig auf der Koppel sein würde nahm ich noch ein paar Kleinigkeiten mit.
Es war nichts Großartiges.
Nichts was WIRKLICH fehlen würde und Dinge die für MICH einen sentimentalen Wert hatten.

Doch es schien der Weltuntergang für eine andere Person!
Nach erwähntem Montagabend kam es zu keinem Gespräch mehr...nur zu einem Monolog.
Eine Kommunikation stand außer Frage, denn ich wollte mich nicht ständig für Dinge beschuldigen lassen die so nicht richtig waren!
Ich handelte zum Besten meines Pferdes!
Denn MEIN Pferd ist mir wichtig...nicht die Pferde anderer Leute mit denen mein Pferd nicht in Berührung kommt.

Fazit ist, das der Auszug aus der Koppel ein endgültiger war.
Ein Zurück ist in diesem Stadium nicht mehr möglich.
Ich hatte es fast zwei Jahre als Heimat betrachtet.

Denn Heimat ist dort wo das Herz ist.
Blume war mein Herz...und ihre Heimat war dort!

Ich bin immer wieder fassungslos wie schnell sich Dinge verändern können.
Nachhaltig.
Und manchmal ohne das man aktiv etwas dazu tut oder es will.
Es bekommt eine Eigendynamik.

Ich musste in den vergangenen Jahren unendlich viel ertragen.
Doch die vergangenen 6 Monate waren die Schlimmsten meines Lebens!
Ich habe Angst vor dem was noch kommen mag!
Positiv zu denken ist mir völlig unmöglich geworden.
Negativität und bitterer Sarkasmus sind alles was ich noch empfinden kann.
Die Hoffnung ist ebenfalls auf der Strecke geblieben.
Was ich mir in den vergangenen Wochen von Menschen denen ich vertraute und die ich liebte alles sagen lassen musste ist unbeschreiblich!
Und ALL DAS in einer Zeit die mir den Verstand raubt!

Ich habe entschieden mich in psychologische Behandlung zu begeben.
Ein schwerer Schritt.
Doch ohne ist mir ein Weitermachen schlichtweg unmöglich.

Es gibt Tage da lebe ich...ich funktioniere.
Und dann gibt es Tage...
An denen holt mich alles wieder ein.
Der Verlust und die Trauer sind überwältigend!
Der Schmerz unvorstellbar grausam!
Doch das Leben geht weiter.
Es MUSS!

Wenn ich meiner andern Fellkinder nicht hätte wäre ich mit Sicherheit schon lange am Blumes Seite!
Denn DAS ist das Einzige was ich aus ganzem Herzen will!

Mir ist bewusst das dies hier auch eben jene Personen lesen um die es geht.
Ich weiß auch wie sie reagieren werden.
Dennoch bereue ich es nicht dies geschrieben zu haben.
Lesen werden es vielleicht ne handvoll Leute.
Wer damit nicht klar kommt das ich Gedanken, Gefühle und auch meine Trauer auf diesem Wege versuche zu verarbeiten der ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen.
Das WorlWideWeb ist unendlich groß!
Wer interessiert sich schon für die Gedanken eines Trauerkloßes?

26. Oktober 2014

Veränderung - Der Weg in ein neues Leben?

Etwas über zwei Monate ist es nun her das Ich Blume gehen lassen musste. 
Das Leben geht zwar weiter, doch es ist alles andere als normal. 
Es gibt keinen Weg, keine Straße die ich nicht mit ihr verbinde. 
In unseren 8 Jahren haben wir unendlich viel erlebt und waren an den unterschiedlichsten Orten. Praktisch jede Straßenecke oder Wegkreuzung atmet ihren Geist und weckt Erinnerungen. 
Es ist unendlich schwer. 

Die Tatsache das auch der Rest meines Lebens zur Zeit in Trümmern liegt und auch sonst nichts mehr so ist wie es einst war macht all dies nicht leichter. 
Im Gegenteil. 
Ich versuche mir krampfhaft ein neues Leben aufzubauen, eine neue Existenz, doch der altbekannte Amtsschimmel stellt sich quer. 
Auch im Privatleben steht wirklich ALLES Kopf und geht vor die Hunde. 
Der Versuch jetzt meine einzige Leidenschaft, das einzige in meinem Leben das mich die letzten acht Jahre immer aufrecht hielt, mich wieder zur Besinnung kommen ließ, endlich aufzubauen wird schlussendlich ebenfalls missverstanden und mit einem Kopfschütteln abgetan. 
Für einen Menschen der nie in seinem Leben die Freiheit erfuhr die man auf dem Rücken eines Pferdes genießt, ganz allein unterwegs, auf einem Weg von dem man zu Beginn noch gar nicht weiß wohin er einen führt, für solch einen Menschen ist es unmöglich zu verstehen was es heißt dies plötzlich nicht mehr tun zu können. 

Mein Leben endete am 15. August 2014. 
Ich versuche mir wenigstens ein kleines Stück wieder zurück zu holen. 
Zur Zeit gibt es nichts in meinem Leben das die Lücke auch nur ansatzweise, annähernd versucht auszufüllen die Blume hinterlassen hat. 
Abby wird dies nie können. 
Doch es wird einfach Zeit das wir daran arbeiten eben diese Lücke vielleicht wenigstens ein klein wenig zu verdecken. 
Blume war mein Herz, meine Seele, mein Anker und sie gab mir Flügel und machte mich frei auf eine Weise wie es nur ein Pferd kann das einem seine Liebe, sein Vertrauen, sein Herz und sein Leben schenkt. 

Mit Abby bin ich an einem Punkt angekommen an dem ich einfach nicht weiter weiß. 
Auch mit Blume war es einmal so. 
Ich habe den Schritt den ich damals mit meinem Mädchen gemacht habe niemals bereut!
Auch mit Abby werde ich diesen Schritt jetzt gehen. 
Die wenigsten verstehen das.
"Ausgerechnet jetzt!"
"Wieso nicht später?"
"Denk doch an das Geld!"
"Vergiss nicht welche Verpflichtungen Du noch hast!"

Man bekommt den Eindruck das andere der Meinung sind man könne nicht selbstständig denken geschweige denn handeln!
Kaum vorstellbar!
Aber all das und noch viel mehr geht mir seit Wochen durch den Kopf!
Doch manchmal muss man im Leben gewisse Entscheidungen treffen die für alle andern Menschen rundum völlig irrsinnig erscheinen!
Diese ist genau eine solche!

Drauf geschissen was andere denken oder sagen!
Es ist MEIN GELD, MEIN LEBEN!
Ich bin es so leid mich bei jedem rechtfertigen oder erklären zu müssen!
Ich werde bemängelt, kritisiert, bewertet, ausgenutzt, rumgeschubs, verarscht...und das schon mein ganzes Leben lang!
Meine Meinung darf ich nicht frei sagen weil ich sonst anecke, umgekehrt darf ich mir jedoch von praktisch Jedem nahezu jederzeit quasi alles sagen lassen müssen. 
Ich bin das ALLES so leid!
Jemand anders, der nicht so mental gefestigt wäre wie ich (woher auch immer ich diese Festigung nehme - ich weiß es nicht!) hätte dem allem schon lange ein Ende gemacht!
Das ist keineswegs übertrieben...es ist schlichtweg Fakt!

17. August 2014

Das Ende einer Ära

Zwei Tage sind vergangen und es ist immer noch alles wie in Watte gepackt.
Das Leben scheint gleichgültig.
Es herrscht das Gefühl das man alles aus gewisser Entfernung betrachtet.
Gedämpft.
Ja sogar teilweise mit Abscheu.
Die Anwesenheit anderer Menschen wird gemieden.
Wenn man sich dazu entschließt dann sucht man sich diejenigen aus deren Nähe man möchte.

Zwei Tage ist es nun her und dennoch ist der Schmerz ungebrochen.
Es überfällt einen immer wieder.
Ohne Vorwarnung.
Überall.
Mancherorts kämpft man die Tränen zurück, andernorts lässt man sie zu.
Hemmungslos.

Zwei Tage.
Vor zwei Tagen musste ich die Liebe meines Lebens gehen lassen.
Sie riss eine gigantische Lücke in mein Leben die nichts und niemand jemals werden füllen können.
Sie nahm ein großes Stück meines Herzens mit sich und wird es für immer behalten.

Ich weiß es, doch ist die Tatsache das sie nicht mehr da ist, nie mehr da sein wird, noch nicht ganz durchgedrungen.
Das Herz sperrt sich mit allen Mitteln.

Wir hatten nur 8 Jahre zusammen.
Obwohl all das was wir in dieser Zeit erlebten für zwei Leben gereicht hätte.

Ich weiß noch sehr genau als ich sie das allererste Mal sah.
Doch das erste Treffen sollte noch nicht unser beider Schicksal besiegeln.
Dies tat erst ein Vorfall einige Monate später.
Eine Verknüpfung unglücklicher Umstände gepaart mit viel Übertreiberei.
Doch es sollte so sein.
Es war richtig so.
Es war gut so.
Es brachte uns zusammen.

Meine Erfahrungen mit Pferden waren praktisch gleich Null.
Und ihre Erfahrungen mit Menschen wurden durch viele sehr schlechte geprägt.
Sie wollte nichts mehr.
Weder nehmen noch geben.
Sie hatte mit der Welt abgeschlossen.
Verurteilt zu einem Leben in der Box ohne Koppelgang.
Maximal auf einen Auslauf den sie hasste!
Sie machte es mir nicht leicht, wahrlich nicht.
Doch ich gab nicht auf.
Und irgendwann gab sie, wohl auch sicherlich etwas zähneknirschend, nach.
Ließ mich ganz langsam ein Teil ihrer Welt werden.
Jeden Tag ein klein wenig mehr.

Ich habe in den letzten Jahren unendlich viele Fehler gemacht.
Doch man tut was man gelernt bekommt und
wenn man es nicht anders kennt, so denkt man es sei das Richtige.
Erst später macht man sich dann Vorwürfe.
Doch geschehen ist geschehen und aus Fehlern lernt man.
Zu meinem großen Glück war sie immer ehrlich und nie falsch.
Hat mich nie betrogen.
Ich habe unendlich viel von ihr gelernt!

Wir hatten eine sehr bewegte Zeit.
Mit sehr vielen Stallwechseln.
Doch was will man machen wenn die Stallbesitzer sich nicht an das halten was man vor Einzug abgemacht hat? Das Futter schimmelig oder viel zu wenig ist? Pferde zusammen gestellt werden die sich nicht vertragen oder die sogar die neue Stute angreifen, in die Enge treiben und es so zu einem schweren Unfall kommt? Hengste kommen ohne ausreichende Sicherung und man gefahr läuft das sie gedeckt wird?
Endlich, nach 7 Jahren hatten wir unser zu Hause gefunden.
Ihr zu Hause.
Nach 21 Jahren konnte sie endlich sesshaft werden.
In einer kleinen Herde auf unendlich schönem Grund.
Das dieses Glück jedoch nur von so kurzer Dauer sein würde hätte ich nie vermutet.

Tags zuvor noch locker über die Koppel galoppiert, trotz schwerer Arthrose.
Gefressen, geknuddelt, gezickt.
Dann: Nichts mehr...

Am nächsten Morgen lag sie und war nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen.
Wir haben wirklich alles versucht.
Doch es war soweit.
Dies zu erkennen und diese Erkenntnis zuzulassen sind zwei verschiedene Vorgänge die einfach ihre Zeit brauchen.
Später denk man sich "ich wusste es doch schon vorher, warum hab ich es nicht schon früher beendet?".
Doch so einfach ist das nicht.

Ich habe schon so viele verloren.
Doch dies war mein erstes eigenes Pferd.
Die Bindung mit ihr war stärker als jede andere zuvor.
Man vertraut sich diesem Tier an, liefert sich ihm aus.
Und sie hat mich nie betrogen!
Sie hat alles getan.

Früher als bösartig verschrien können dies all jene die sie später kennen lernten nicht verstehen.
Ein Pferd auf das man ein kleines Kind, einen völlig unerfahrenen Reiter (der Pferde praktisch nur aus Büchern kennt) oder einen passionierten Profi setzen kann ist einfach unbezahlbar.
Unverstanden und ungeliebt wurde sie einfach als gefährlich abgestempelt.
Das dies nicht wahr gewesen ist hat sie immer wieder bewiesen.

Sie war eine unglaubliche Persönlichkeit mit einer unwahrscheinlichen Präsenz und wahrlich ein wunderschönes Pferd.
Manchmal sah ich sie an und verspürte einen tiefen Schmerz.
Es klingt vielleicht albern, aber sie war einfach so schön und ihre Ausstrahlung so gewaltig das es mich immer wieder schmerzte. Erst recht mit dem Wissen was ihr schon alles Schlechte widerfahren war.
Ich wusste der Tag würde irgendwann kommen und ich hatte immer Angst davor.
Große Angst.
Nun ist er da und sie war völlig berechtigt.
Ich weiß nicht wann es soweit besser wird das ich wieder "normal" leben kann.
Ich weiß nur es wird sehr lange dauern.
In solch einer Zeit ist es schön wenn man jemanden hat der für einen da ist.
Viele haben es angeboten und ich danke euch allen dafür!
Doch die größte Hilfe ist mir in dieser Zeit mein Stallchef und mein bester Freund.
Ich bin ihm so dankbar dafür.
Wie viel er mir damit hilft kann er sich gar nicht vorstellen.
Er hat in Blumes letzten Stunden alles gegeben und konnte dennoch nicht helfen.
Es sollte einfach nicht sein.


Du reißt eine Lücke die Nichts und Niemand je wieder füllen kann.
Du warst 8 Jahre lang nicht nur Teil, nein Du WARST mein Leben.
Ein großes Stück von mir starb mit Dir zusammen.
Nun läufst Du zusammen mit all jenen die dir voraus gingen auf der großen Koppel.
Und ich bin sicher das extra für Dich immer ein frischer Ballen Heu irgendwo steht.
Ich werde Dich niemals vergessen Mylady.
Warte auf mich dort oben, wir werden uns irgendwann Wiedersehen.








16. August 2014

Farewell my love!


Blume

31.3.1992 - 15.8.2014

12. August 2014

Oh Captain, mein Captain

Heute war ein schwarzer Tag!
Die Welt verlor heute einen wirklich einzigartigen Menschen.
Viele von uns begleitete er seit frühester Jugend.
Er schenkte uns unendlich viele Momente des Glücks, aber auch den einen oder anderen Augenblick der Traurigkeit.
Kaum ein anderer Mensch brachte so viele Andere so sehr zum Lachen...immer und immer wieder.
Ich selber hatte nie die Chance (und hätte diese wohl auch niemals bekommen) ihn persönlich kennen zu lernen. Ich hätte es so unglaublich gern. Ich muss gestehn ich beneide jene ein wenig die diese Gelegenheit hatten.
Sehr viel wurde heute über ihn geschrieben, doch einen der Nachrufe die mich persönlich am tiefsten bewegt haben möchte ich hier gerne wiedergeben:

"Lieber Robin,

danke für die erfüllte Kindheit voller Freude, Lachen, Hoffnungen und Träume.
Ich hoffe, Du bist Hinter dem Horizont sicher in Nimmerland gelandet und findest dort das, was Du im Leben vermisst hast.

Du warst stets ein Vorbild und eine Inspiration.
Du bist es noch immer.
Patch Adams hat mein Leben verändert, lange bevor YouTube es tat.
Und wenn Du irgendwo unterwegs Deine rote Nase verloren hast, dann bringe ich sie Dir eines Tages mit. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.

Nanu, nanu,
Erik"

Er spricht mir aus tiefster Seele!

Dieser Tag war für viele von uns ein schwarzer Tag.
Für alle die einen Helden verloren.
Was dies jedoch für seine Familie und Freunde bedeutet wage ich mir nicht vorzustellen.
Ich selbst kämpfte heute mehrfach mit den Tränen und verlor jedes Mal erneut.
Ich schäme mich dessen nicht, denn auch wenn ich ihn nicht kannte, so war er doch in gewisser Weise ein Teil meines Lebens. Ein Teil meiner Kindheit, meiner Jugend.
Wenn die Helden der Kindheit sterben merkt man selbst das man Erwachsen geworden ist.

Oh Captain, mein Captain!
Ich wünsche Dir nur das Allerbeste und auf das Du all jene wieder triffst die Du selbst so schmerzlich vermisst hast! Lass sie dort wo Du nun bist ebenso lachen wie uns hier!
Wir werden Dich niemals vergessen!

Peter Pan ist tot!
Es lebe Peter Pan!

R.I.P.

Robin Williams
1951 - 2014




25. Juni 2014

Mein größter Schatz!


Eigentlich ist das ja nicht meine Art, aber ich musste den letzten Eintrag einfach nochmal überarbeiten.

Es ist jetzt schon etwas mehr als ein Jahr vergangen seitdem ich mit Blume nach Wiesental gezogen bin.
Die längste Zeit die wir je zusammen an einem Ort verbracht haben seitdem wir ein Team sind.
Es hört sich seltsam an, doch es ist etwas Besonderes. Angesichts der unzähligen Beweggründe aus denen wir die verschiedenen Ställe, manchmal durchaus Fluchtartig, verlassen haben.
Ich hätte mir nie auch nur im Traum vorstellen können das es so lange gut geht!
Doch das Alles kommt nicht von ungefähr.
Der größte Verdienst dafür gebührt unserem Stallchef.
Ich weiß das er nicht so genannt werden will...aber nichts desto trotz ist er es einfach. ;)
Er ist mit sehr großem Abstand das Allerbeste was meinen Mädels, und vor allem auch mir, passieren konnte.
Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen ( welch ein Satz! ;) ) wie ich ihn das erste Mal sah.
Grade am rumwerkeln beim Weidezaun mitsamt seinen zwei Hunden.
Wir selbst waren mit den Hunden spazieren und der eine oder andre dumme Spruch wechselte die Seiten. :)
Wie hätte ich auch ahnen können das ich knapp 4 Wochen später meinen größten Schatz diesem völlig Fremden anvertrauen würde?
Auf gänzlich offenem Terrain?
Wir hatten zwar schon Offenställe, aber immer mit großer, fester Scheune.
Es war ein riesen Schritt.
Doch wir mussten ihn gehen, denn Blumes Leben hing schlichtweg am seidenen Faden.
Die Diagnose der schweren Arthrose hing über uns wie ein Damokles Schwert und sie lief von Tag zu Tag schlechter.
Im April 2013 war es dann soweit.
Seitdem hat sich unendlich viel getan.
Blume hat sich unglaublich erholt.
Zwar ist sie mittlerweile in ihrer mehr als wohlverdienten Rente, doch sie läuft immer besser.
Sicherlich hat sie Schmerzen, das kann man nicht leugnen.
Und sicherlich hat sie auch Tage an denen man besser nicht zu genau hinsieht.
Doch man muss bedenken, sie ist 22 Jahre alt und hat davon praktisch 20 Jahre fast ohne Pause gearbeitet.
Wurde sicherlich auch viel verheizt...dennoch hat sie ihr Ganzes gegeben.
Das Wichtigste jedoch ist ihr ungebrochener Lebenswille!
Nun endlich darf sie das sein was sie ist...Pferd!
Sie ist launisch, zickig, hat ihre Eigenarten und wirklich jeden im Stall fest im Griff...besonders das menschliche Personal!
Speziell unser Chef ist ihr aus ganzem Herzen zugetan.
Er verbiegt sich wirklich unglaublich für die Oma und tut alles Mögliche und einiges Unmögliche um es ihr so angenehm wie möglich zu machen.
Und das obwohl er drei eigene Pferde hat.

Ich wünschte ich könnte auch nur annähernd das zurückzahlen, egal in welcher Art und Weise, was er meinen Mädchen und mir gibt!
Er ist ein einfach ein riesen Schatz und ein echter Hauptgewinn!
Auch das hört er nicht so gern.
Er sagt dann immer er sei auch schwierig und hätte seine Eigenarten.
Aber wer hat die nicht?
Machen diese nicht einen Menschen aus?
Hasst oder liebt man einen Menschen nicht gerade für diese Macken?
Es fällt mir wahrlich nicht leicht das zu schreiben...aber ich tue letzteres!
So wie er ist ist er für mein Gefühl perfekt.
Er treibt mich manchmal in Sekundenschnelle auf die Palme aber ebenso schafft er es wie kein anderer Mensch mich aus dem tiefsten Loch heraus zu holen.
Er selbst sagt immer er sei eher fürs Grobe, was durchaus stimmt...doch wer ihn mit den Pferden beobachtet weiß das es auch anders geht.
Ich bin sehr oft ungerecht, gemein und launisch ihm gegenüber und bereue dies immer wieder. Doch leider kann ich nur schwer aus meiner Haut.
Ich bin durch viele schlechte Erfahrungen so geworden wie ich bin und wünschte mir in den vergangenen Monaten unendlich oft das sich unsere Wege früher gekreuzt hätten.
Vielleicht wäre mein Bild von und meine Einstellung zu Männern dann anders.
Zumindest kann ich sagen das er bislang schon vieles daran hat ändern können.
Am Meisten schmerzt es mich das ich es einfach nicht schaffe ihn für einen Gefallen den er mir tut oder eine Überraschung die er mir macht einfach mal zu drücken.
Auch das ist etwas das ich selber früher nur selten erfahren habe, besonders von Männern.
Ich nehme es mir immer wieder vor...doch dann...wenn es soweit ist...bin ich wie versteinert, habe Angst das es nicht willkommen ist, unangenehm und ich ihn damit eher wegstoße als ihm eine Freude mache.
Verrückt...vielleicht...ja...aber nicht zu ändern.
Im Gegenzug dazu genieße ich es wenn er es tut umso mehr und fühle mich danach selber nur noch umso schlechter weil ich es nicht fertig bringe.
Etwas so selbstverständliches und eigentlich einfaches.
Statt dessen versuche ich wo ich kann zu helfen und ihm immer wieder mal eine Freude zu machen oder ihn zu überraschen.

Nach nunmehr fast 14 Monaten kann ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.
Wir haben viele Gemeinsamkeiten, sind aber auch teilweise grundverschieden.
Dennoch versucht er für mich da zu sein wo es nur geht und ich ebenso für ihn.
Doch leider, wenn es zu nahe wird, zu eng, ziehe ich mich zurück und stoße ihn von mir.
Auch das ist etwas das für mich sehr schwer zu kontrollieren und für ihn noch schwerer zu verstehen ist.
Ich weiß sehr viel über ihn, er jedoch im Vergleich dazu nur wenig über mich.
Es fällt mir schwer mich einem andern Menschen gegenüber zu öffnen.
Ich weiß bei ihm könnte ich es...dennoch bereitet es mir unglaubliche Probleme.
Doch vielleicht...irgendwann...

All das ist ein kleiner Bruchteil dessen was mir immer wieder durch den Kopf geht.
Verstand, Herz und Bauchgefühl gehen bei mir schon immer getrennte Wege.
Und das was ich denke, fühle, tue und sage muss nicht immer das selbe sein.
Doch bei ihm bin ich mir sicher das es keinen ehrlicheren, offeneren und lieberen Menschen gibt.
Ich bin mir dessen bewusst das ich ihn schon mehr als einmal an den Rand der Verzweiflung getrieben habe, dennoch bewahrt er eine unglaubliche Ruhe und beweist ein schier unmenschliches Durchhaltevermögen wenn es darum geht meine Launen zu ertragen.
Auch das ist mit einer der wichtigsten Gründe das wir nun schon so lange an einem Ort sind.

Es ist mir schleierhaft wie die Frauen die in der Vergangenheit seinen Weg kreuzten, teilweise so abgrundtief bösartig und hinterhältig sein konnten?
Es gibt wahrlich mehr als genug Männer die ein solches Verhalten mehr als verdient hätten.
Er jedoch nun wirklich nicht.

Abschließend kann ich nur sagen das ich ihm für das was er ist und alles was er tut und seine ganze Art unendlich dankbar bin!
Ich werde weiterhin an mir arbeiten und vielleicht finde ich eines Tages den richtigen Moment ihm all das auf gebührende Art wieder zurück zu geben.

Bis dahin hab bitte noch etwas Geduld!
Außerdem kann ich so hoffen das Du mich weiterhin erträgst! ;)
Du bist mir der wichtigste Mensch auf der Welt und ich hoffe das das immer so bleiben wird!

1. April 2014

22 Jahre !!!

Ich danke Dir mein Herz!
Für all die schönen Momente!
Dafür das Du mich zu Deinem Menschen gemacht hast!
Dafür das Du da warst und es immer noch bist!
Für all das was wir erlebt haben!
Für Deine unendliche Geduld und Deine bedingungslose Liebe und Treue!
Ich habe Dich schon oft enttäuscht doch ich werde Dich niemals verraten. 
Ich liebe Dich mehr als andre auf der Welt!
Hoffen wir auf noch einige weitere schöne Jahre!

Mylady Blume




15. März 2014

Bonfire & Birthday

Etwas verspätet aber leider klappt es nicht immer mit der Punktlandung ;)
Zumal das Posting irgendwie net so wollte wie ich. :(
Daher jetzt:

Herzlichen
Glückwunsch
zum 3.
Geburtstag
Miss Abby Sciuto


1. März 2014

Zusätzlich hatten wir an Abbys Ehrentag noch unser erstes Koppelfeuer





Gestern Abend dann, weil es so schön war, gleich noch einmal. ;)




28. Februar 2014

Gute...??? Entscheidungen...???

Und wieder sind seit dem letzten Post einige Wochen vergangen.
Und wieder ist sehr viel passiert.

Blume hatte einen Rückfall was ihr Bein angeht und lief sehr schlecht.
Zurück auf dem Sandpaddock hat sich das aber zum Glück recht schnell wieder gegeben.
Doch jetzt wirds wieder schlechter.  :(
Denke sie hat einen neuen Arthroseschub.
Zudem hat sie seit Wochen einen bösen Bluterguss in der Sattellage.
Doch den haben wir Gott sei Dank gut mit cremen in den Griff bekommen.

Abby gehts soweit zum Glück gut.
Ne kleine Blessur am Auge, aber die is schon fast wieder ganz verheilt.

Die nächsten Bauchschmerzen gab es weil es Stress mit der alten Wohnung gibt.
Näher möcht ich hier zu diesem Zeitpunkt net drauf eingehen.
Aber schön und stressfrei is definitiv anders! :(

Am vergangenen Donnerstag dann die nächste Hiobsbotschaft!
Das Auto hat nen Motorschaden.
Zuerst hieß es es gibt ein Neues.
Stress ohne Ende!
Zu guter Letzt wurde das alte Muli dann doch repariert!
Nun hoffen wir das er noch einige Zeit läuft.
Die Rechnung jedoch wird wohl net so schön werden. :(

Jetzt jedoch das einschneidenste Ereignis.
Doch das ganz langsam von vorne.
Vor etwa vier Wochen hatte ich mein sogenanntes Mitarbeitergespräch.
Hätt ich gut drauf verzichten können!
Ich bekam gesagt ich sei zu unzuverlässig weil aufgrund extremer Wetterverhältnisse und zweimal wegen Superstaus, bei dem auch die ganzen Umleitungen völlig überlastet waren, gefehlt hab.
Und dann bekomm ich noch reingereicht das ich...wie soll ichs am besten ausdrücken...mir nix sagen lasse und mit Kritik schlecht umgehen könnte.
Tja, was anderes gesucht hab ich schon die ganze Zeit über.
Doch seit dem Gespräch wieder intensiver.
Es hat mich einfach unheimlich gezwiebelt!
So kam es das ich in der vergangenen Woche ein Telefonat mit einem Arbeitgeber in der Nähe hatte.
Vorstellungsgespräch kam ne Woche später.
Das Gespräch an sich lief, wie ich fand, super.
Locker, lustig.
Die anschließende Probearbeit...ein Klacks.
Danach...Zusage von Chef und Kollegen.
Am liebsten hätten die mich sofort da behalten.
Nur WIE bekomm ich die andere Kuh jetzt vom Eis?
Und WILL ich eigentlich wirklich?
Die endgültige Entscheidung fiel recht schnell am selben Abend noch.

Nun sitz ich hier.
Zwei Tage später, am frühen Morgen und frage mich seit gestern Mittag:

WAR ES RICHTIG???

Der alte Job:
Mit bekannten Gesichtern, bekannten Abläufen, aber völlig unsicherem Stand der Dinge ob ich nicht vielleicht doch zwei Stunden nach Arbeitsantritt auf der Straße sitze - GEKÜNDIGT.
Der neue Job:
Eine gänzlich unbekannte Größe - Vertrag unterschrieben.

Was wird auf der ehemaligen Arbeitsstelle heute los sein?
Der Abgang war, zugegebenermaßen, nicht ganz astrein.
Aber solche Entscheidungen, vor allem in Verbindung mit dem ganzen anderen vorangegangenen Stress, schlagen mir einfach auf den Magen.
Fazit: extreme Rennerei, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen,...
Konsequenz: frühzeitig nach Hause
Am nächsten Tag dann zum Arzt der mich heute wohl krank schreiben wird.
Natürlich hab ich am selben Abend noch meine Kündigung per Fax raus.
Ergo: ICH hab mich früher abgemeldet, meine Kündigung flattert ins Haus und ich bin net da und reiche noch ne Krankschreibung nach.
PRIMA!
Da mein direkter Vorgesetzter ein Choleriker ist kann ich mir lebhaft vorstellen was da heut los ist. :(

Wer wäre nach dem ganzen Kram nervlich nicht am Ende??? :(

Hier und da kommen dann noch unerwünschte Gefühle dazu die man absolut net brauchen kann.
Weder jetzt noch später noch irgendwann. :(
Doch man muss versuchen damit klar zu kommen.

Und zu guter Letzt...der schnöde Mammon.
Überall klemmts!

Das schlägt mir einfach aufs Gemüt und macht mich momentan zu nem nervlichen Wrack. :(


11. Januar 2014

Neues Jahr - Neues Glück ?

2014

Nun isses schon knappe 11 Tage alt und schon wieder mal klopft die erste Katastrophe an die Tür...naja...hämmern wäre wohl das bessere Wort. :(
Und welche sollte es sonst sein ausser der schnöde Mammon???
Wie sehr mich das anödet ist nicht zu beschreiben!!!
Wieso kann man nicht wie früher einfach mit Äpfeln und Eiern und hier und da mal mit nem Huhn oder nem Ochsen bezahlen?
Scheißkohle!
Schon dumm wenn man einen Job hat der einem dauerhaft nichts einbringt außer grauer Haare und vergeudeter Zeit auf der Autobahn.
Oh! Die versaute Gesundheit hätte ich fast vergessen!

Doch zum Glück gibt es auch das eine oder andere Positive zu vermelden.
Zuerst einmal war die schönste Nachricht der letzten Woche das sich auch Ärzte mal irren!
Im Normalfall is das ja fürn Patienten eher ärgerlich.
Aber in diesem Fall ist mir ein Stein in der Größe von Mount Rushmore vom Herzen gefallen!
Hätte man eigentlich zumindest Deutschlandweit spüren müssen?!?!???
Dann ist da noch die Kleinigkeit von Abbys aktuell eingesetztem Zahnwechsel.
Der erste is RAUS!!!
Ausgerechnet ein Schneidezahn! XD
Sieht zum Piepen aus die Lücke!
Des weiteren gehts auch der Eminenz Blume momentan richtig gut.
Im Schritt sieht man praktisch nichts mehr von der Arthrose und mitlerweile
kann sie auch wieder recht schön galoppieren.
Der Trab macht zwar noch ab und zu Probleme aber es wird.
Hoffen wir das es anhält!

Tja dann sehn wir mal was die restlichen 50 Wochen noch bereit halten!
Zweifelsohne wieder jede Menge Katastrophen...doch glücklicherweise is das Träumen und Hoffen noch nicht verboten.
Also hoffe ich das Beste und träume von so mancher Möglichkeit.