Der nächste Tag

Leer!

Alles hier ist so unbeschreiblich leer.

Wenn man in den Flur kommt steht dort nur noch ein Hundekrob.
Kommt man in Mamas Zimmer steht dort nur noch ein Fressnapf.

Ein seltsamer Anblick und ein Gefühl das nur schmerzt.

Abends, auf dem Sofa, ein großer leerer Platz.

Da ist niemand mehr, der unserem Seniorkater die Ohren leckt,
niemand der ständig das Papier aus dem Mülleimer klaut und frisst.

Nur leer!

Doch langsam, ganz langsam dringt es durch.
Aber das alles macht es nicht besser.
Die Tränen fließen nun nicht mehr ganz so oft.
Doch vielleicht sind im Moment auch alle aufgebraucht?

Ginas Ehrenplatz ist schon vorbereitet und wartet auf sie.

Trotz allem hat man immer noch das Gefühl, dass man sie nur
rufen bräuchte und sie kommt um die Ecke gedüst.
Vorallem ihrem Bruder scheint es so zu gehen.
Er versteht es am aller wenigsten.
Er sucht nach wie vor wenn er raus geht im Garten nach ihr,
oder wenn er von Draussen kommt im Haus.
Schaut immer erwartungsvoll hoch wenn jemand kommt.

Doch Gina wird nicht mehr kommen.

Es ist schon für unsereins schwer zu begreifen...
wie soll man es dann einem Hund beibringen?

Seit gestern ist hier im Haus alles wie betäubt...
als wäre die Zeit stehengeblieben oder liefe zumindest
sehr sehr viel langsamer ab.
Wie in Watte gepackt.

Gitano schläft jetzt, gemeinsam mit George, bei mir.
So ist er wenigstens nicht allein.

Wir können nur hoffen, dass er es noch gut wegsteckt.
Doch wir versuchen es ihm so erträglich wie möglich
zu machen mit all der Liebe die wir nun nicht mehr unserer
kleinen Maus geben können.