Gestern wars, Donnerstag 9.6.11.
Vor ein oder zwei Tagen erfuhr ich das Blume wohl doch schon
dieses Jahr in die Herde soll. Da ja am Stall zu wenig Koppeln sind.
Naja, macht nix, wird schon werden.
Nun waren gestern Abend zufällig alle Herdenmitglieder am Stall
und da dachte ich, is ne gute Sache packste das Tier dazu damit sie sich
schonmal kennen lernen.
Ging auch zuerst ganz gut.
Dann wurde etwas gejagt, war aber noch ok.
Plötzlich brach das Chaos los!
Die Koppel verjüngt sich an einer Stelle in einen etwa drei bis vier Meter
breiten Gang mit Einbahnstraßencharakter.
Ausgerechnet dort hin musste sich das Mädel flüchten.
Natürlich für den Rest ein gefundenes Fressen.
An raus kommen war nicht mehr zu denken.
Also blieb ihr wohl nur noch eine Möglichkeit...Geardeaus.
Das heißt so viel wie, wir versuchen als Kaltblut ohne Anlauf über einen
zwei Meter hohen groben Maschendrahtzaun zu springen.
Folge: Die Masse des Pferdes drückt den Zaun nach unten und ausgerechnet
mit der Hinterhand bleibt sie hängen.
Dies führte dazu, dass sie hin fiel und auf der rechten Seite liegen blieb.
Ich glaub ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so schnell gerannt!
Als ich von außen um die Ecke kam sah ich meinen Koloss ganz still
auf der Seite liegen und lernte schlagartig das Gefühl kennen welches
mir irgendwann einmal bevorsteht.
Ich habe wahnsinnig Angst davor!
Ich dachte schon das wäre es jetzt gewesen, doch dann regte sie sich
und versuchte aufzustehen.
Ich bin sofort zu ihr, hab mich neben sie gekniet und versucht sie zu beruhigen.
Die anderen waren auch schon da und haben versucht ihre Hufe auf dem Draht
zu befreien.
Nach einigem zerren und schieben gelang es ihnen.
Blume war derzeit großartig!
Absolut ruhig!
Sie versuchte nur nochmal kurz ob sie schon aufstehen kann aber blieb
sofort liegen als sie merkte das es noch nicht ging.
Endlich befreit stand sie auch ganz schnell wieder auf den Beinen.
Danach fing sie extrem hektisch an zu grasen und wollte eigentlich nur noch weg
von den anderen Pferden.
Da sie kein Halfter an hatte versuchte ich sie mit bloßen Händen in die richtige
Richtung zu lenken.
Dies hatte jedoch nur zur Folge das sie zu allem Überfluss auch noch mit
dem rechten Hinterbein in einen Graben rutschte als sie versuchte sich
an mir vorbei zu drücken.
Dort kam sie aber glücklicherweise allein raus.
Das Halfter kam und ich brachte das Mädel erst mal wieder in den Stall
um nach zu sehen ob und wenn ja was sie abbekommen hat.
Eine erste Untersuchung brachte Bisswunden und die eine oder andere
Schürfwunde zu Tage.
Anschließend ging es erst mal in den Stall.
Heute morgen nun stand eines der beteiligten Pferde vor Blumes Tür
am Anbindeplatz. Als ich die Boxentür öffnete sah sie nur raus, kam
jedoch kein Stück näher.
Erst als ich sie halfterte und raus führte kam sie mit.
Danach kam eine gründlichere Untersuchung.
Fazit:
Die linke Seite ist ok.
Blutergüsse unterhalb der rechten Schulter, an der rechten Brust.
Das rechte Hinterbein ist im Bereich der Beule insgesamt etwas geschwollen.
Schnittwunde vom Zaun an der rechten Fessel, etwa 10cm lang, aber
zum Glück nicht tief.
Ansonsten noch mehrere kleinere Bisswunden.
Und natürlich ein gewaltiger Schock!
Wie tief dieser jedoch ist erfuhr ich erst später als ich versuchte sie erneut,
diesmal mit nur zwei der fünf Pferde zusammen zu stellen.
Sobald sie auf die Koppel kam lief sie ständig am Ausgang auf und ab.
Als ich sie dann zu den Pferden führte gingen diese SOFORT wieder heftig
gegen sie vor und Blume rannte was das Zeug hält.
Eine Eingliederung in DIESE Herde ist meiner Meinung nach nun
unmöglich geworden.
SO hab ich sie noch nie gesehen.
Nun kann ich nur hoffen, dass ich heute Abend etwas erreichen kann und
Blume doch im Stall belassen kann wo sie dann ganz langsam an zwei
Pferde gewöhnt werden kann die bei diesem Vorfall nicht dabei waren.
Ich weiß sonst nicht was ich tun soll.
In DIESE Herde stelle ich sie NICHT!
DAS kann ich ihr nicht antun!
Ein weiteres Mal werden wir wohl kaum ein solches Glück haben!
10. Juni 2011
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